Wenn Lebensmittel die Medikamentenwirkung beeinflussen
Wenn wir Medikamente einnehmen müssen, erhalten wir von unserem Arzt oder Apotheker genaue Informationen dazu, wann und in welcher Dosis wir das Mittel zu uns nehmen sollen.
Zusätzlich bekommen wir bei einigen Medikamenten den Hinweis, auf bestimmte Lebensmittel vor, während oder direkt nach der Einnahme zu verzichten. Denn bei einigen Kombinationen können Wechselwirkungen auftreten.
Milch und Milchprodukte
Viele Antibiotika bilden mit Kalzium aus der Milch große Moleküle. Dazu zählen beispielsweise die Wirkstoffe Ciprofloxacin, Norfloxacin und Doxycyclin.
Da wir die Moleküle dann nicht oder nur vermindert über die Darmwand aufnehmen können, wirkt auch das Antibiotikum vermindert oder sogar gar nicht. Auch Mittel gegen Osteoporose, die Bisphosphonate enthalten, können mit Kalzium solche Komplexe bilden.
Grapefruit
Die in der Grapefruit enthaltene Substanz Naringenin kann im Körper Enzyme hemmen. Dadurch verstärkt sich die Wirkung einiger Medikamente. Dazu zählen unter anderem bestimmte Lipidsenker, blutdrucksenkende Medikamente sowie Schlafmittel.
Auch bei Medikamenten, die bei Herzerkrankungen eingenommen werden, besteht die Gefahr, dass sich Nebenwirkungen verstärken. So können Schwindel, Herzrasen oder Atemnot auftreten.
Alkohol
Bei Medikamenten gegen Schlaflosigkeit, Depressionen oder Psychosen kann sich die beruhigende Wirkung durch die Einnahme von Alkohol verstärken. Gleiches gilt für einige Antihistaminika und Blutgerinner.
Auch bei der Einnahme von Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen ist bei Alkohol Vorsicht geboten. Diese Kombination reizt die Schleimhaut sehr – Magenblutungen sind möglich.
Grüne Gemüsesorten
Spinat, Brokkoli, grüne Paprika oder Rosenkohl enthalten viel Vitamin K. Größere Mengen des Vitamins können die Wirkung von gerinnungshemmenden Medikamenten abschwächen.
Denn der Arzneistoff unterdrückt die Bildung von Gerinnungsfaktoren im Körper, an denen Vitamin K beteiligt ist. Um Wechselwirkungen zu reduzieren, ist es empfehlenswert, regelmäßig dieselbe Menge an grünem Gemüse zu verzehren.
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