Schwindel - Wieder in der Balance
So bedrohlich Schwindel erscheint: Meist steckt nichts Ernstes dahinter. Wir zeigen, wie Mediziner:innen Ihnen helfen und was Sie selbst für Ihre Körpersicherheit tun können.
Ein bewegtes Leben ist gut. Es hält jung und bei Laune! Doch was, wenn es sich plötzlich wortwörtlich ganz schnell um Sie dreht? Schätzungsweise jedem Dritten in Deutschland war es schon einmal schwindelig. Mal dreht sich ein Karussell im Kopf, mal fühlt es sich wie in einem Fahrstuhl an, der schnell hoch- und wieder herunterfährt. Typisch auch das Empfinden, dass der Boden wankt oder einem unter den Füßen weggezogen wird. Einige Schwindelkranke fürchten zu stürzen, anderen wird es schwarz vor Augen. Erwiesen ist: Wer das erlebt, hat Probleme mit seinem Gleichgewicht. Eigentlich sorgt ein fein austariertes System dafür, dass wir uns im Raum stabil, aufrecht und sicher fühlen. Unser körperlicher Balancehalter verarbeitet dafür Reize, die er vom Gleichgewichtsorgan im Innenohr, den Augen und kleinen Tastfühlern an den Gelenken, Sehnen und Muskeln erhält.
Steht die Welt Kopf, hat das zum Glück meist keine schlimmeren Ursachen: Wetterumschwünge sind manchmal eine Erklärung dafür. Ebenso können eine harmlose Kreislaufschwäche, die Umstellung auf neue Medikamente oder normale Alterungsprozesse dahinterstecken. Was trotz heftigem Schwindelgefühl nicht gefährlich ist: Kleine Kristalle im Innenohr verrutschen und reizen die Sinneszellen. Doch ob Herzschwäche, verengte Halsschlagadern, ein Tumor, eine belastete Psyche oder Innenohrkrankheiten: Auch ernsthafte Leiden können das Chaos im Kopf auslösen.
Tests in der Schwindelambulanz
Daher ist es wichtig, dass Sie bei wiederholt auftretenden Beschwerden eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Die Diagnose für Schwindel zu erstellen ist mitunter aufwändig und erfordert eine Spezialambulanz. Neben Blutuntersuchungen und körperlichem Check stehen Hörsinn, Nerven, Gleichgewicht und Sehkraft auf dem Prüfstand. Wichtig: Beschreiben Sie Ihren Schwindel genau. Wann und wie erleben Sie ihn? Wird er von Schmerzen, Erbrechen oder Sehstörungen begleitet? Wie lange hält er an? Ihre Schilderungen helfen Mediziner:innen, die Symptome besser einordnen zu können.
Die Therapie richtet sich nach der Diagnose. Das kann eine Umstellung auf neue Medikamente, eine Behandlung der Herzschwäche oder eine Psychotherapie sein. Bei verrutschten Kristallen im Innenohr helfen bestimmte Lagerungsmanöver, sie wieder richtig zu platzieren. Nach Anleitung können die Schwindelkranken sie auch selbst durchführen. In anderen Fällen bringt die Gabe von Antibiotika, Kortison oder durchblutungsfördernden Mitteln die erhoffte Linderung. In der Regel ist ein Gleichgewichtstraining mit entsprechenden Übungen ein wichtiger Therapiebaustein, um Sie wieder in Balance zu bringen. Ist Ihr Leben wieder im Lot, darf es dann auch gerne wieder bewegt zugehen.
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